Wolfgang Amadeus Mozart
(1756-1791)
ZaideSingspiel in 2 Atti KV 336b, venne rappresentata a Frankfurt il 27 gennaio del 1866
PersonaggiGomatz (Tenore), Zaide (Soprano), Allazim (Basso), Soliman (Tenore), Osmin (Basso), Zaram (Recitante), quattro schiavi (Tenore)
ERSTER AKT
ERSTER AUFTRITT
N.1 Lied
VORSÄNGER
Brüder, lasst uns lustig sein,
trotzet tapfer den Beschwerden,
denkt, es ist der Fluch auf Erden:
Jeder Mensch hat seine Pein.
Lasst uns singen, lasst uns lachen,
kann man's doch nicht anders machen.
Welt und Not ist einerlei,
keiner bleibt von Plagen frei.
VORSÄNGER, DREI ANDERE SKLAVEN
Lasst uns singen lasst uns lachen, etc.
ZWEITER AUFTRITT
N.2 Melologo
(This is an orchestral part with a monolog for Gomatz)
DRITTER AUFTRITT
N.3 Arie
ZAIDE
Ruhe sanft, mein holdes Leben,
schlafe, bis dein Glück erwacht;
da, mein Bild will ich dir geben,
schau, wie freundlich es dir lacht:
Ihr süssen Träume, wiegt ihn ein,
und lasset seinem Wunsch am Ende
die wollustreichen Gegenstände
zu reifer Wirklichkeit gedeihn.
N.4 Arie
GOMATZ
Rase, Schiksal, wüte immer,
dieser Schild trotz deiner Wut;
deine Schläge fürcht' ich nimmer, nein,
dieses Bild macht alles gut.
Diese holden Augenlider,
dieses Mundes Purpurrot
bringt mir alles zehnfach wieder,
würgt mich auch dein Unsinn tot.
N.5 Duett
ZAIDE
Meine Seele hüpft vor Freuden,
kaum mehr weiss ich, wo ich bin.
GOMATZ
Aller Unstern, alles Leiden
ist bei mir auf einmal hin.
ZAIDE
Trost und Wonne, Ruh' und Friede
tränkt wie Balsam meine Brust.
GOMATZ
O Zaide!
Welch ein Labsal, welche Lust!
BEIDE
Möchte mur das Glücksrad stehen
und sich nimmer weiter drehen.
GOMATZ
O Zaide, welche Freud!
ZAIDE
Gomatz, welche Seligkeit!
VIETER AUFTRITT
N.6 Arie
GOMATZ
Herr und Freund!
Wie dank' ich dir,
lass mich deine Knie umfassen,
doch ich muss dich schnell verlassen,
denn ich brenne vor Begier.
Lass dich küssen, lass dich drücken!
Ach! im Taumel von Entzücken
weiss ich selbst nicht, was ich tu'.
denn die Triebe miener Liebe
rauben mir der Sinnen Ruh.
FÜNFTER AUFTRITT
N.7 Arie
ALLAZIM
Nur mutig, mein Herze, versuche dien Glück.
Verschaffe dir selber ein bess'res Geschik!
Man muss nicht verzagen,
durch tapferes Wagen
schlägt oftmals der Schwache den Stärkern zurück.
SECHSTER AUFTRITT
N.8 Terzett
ZAIDE
O selige Wonne!
Die glänzende Sonne
steigt lieblich empor.
GOMATZ
O Himmel, o Glücke!
Das Trauergeschicke
verliert seinen Flor.
ALLAZIM
Sehet dort in sanften Wogen,
wie der bunte Regenbogen
euch als Friedensbote lacht.
ZAIDE
Aber seht dort in der Ferne
blutige Kometensterne!
Hört ihr wie der Donner kracht?
GOMATZ
Nur der Kummer macht dir Schrecken.
GOMATZ, ALLAZIM
Gottes Schirm wird uns bedecken,
trau' nur fest auf seine Macht.
ZAIDE, ALLAZIM
O mein Gomatz!
GOMATZ, ALLAZIM
O Zaide!
ZAIDE, GOMATZ
Möchten doch einst Ruh' und Friede
nach so vieler Qual und Pein
unsrer Treue Preise sein.
ALLAZIM
Wonne, Ruh' und steter Friede
werden euch nach Qual und Pein
einst der Treue Preise sein.
ZWEITER AKT
ERSTER AUFTRITT
N.9 Melologo
(This is an orchestral part with a monolog for Soliman)
ZWEITER AUFTRITT
Arie
SOLIMAN
Der stolze Löw' lässt sich zwar zähmen,
er nimmt vom Schmeichler Fessel an,
doch will man sklavisch ihn beschämen,
steigt seine Wut bis zum Tyrann.
Er brüllet mit furchtbarer Stimme
und schleudert im wütenden Grimme
die Kettenin Trümmern zur Erd',
und was ihm entgegen,
wird von seinen Schlägen
zum Tode, zum Tode verheert.
DRITTER AUFTRITT
N.10 Arie
OSMIN
Wer hungrig bei der Tafel sitzt
und schmachtend Speis' und Trank nicht nützt,
mag selbst sein Glück nicht machen.
Er ist fürwahr ein ganzer Narr.
Wer soll nicht drüber lachen? Ha... ha!
Wer schnatternd über Kälte lärmt
und sich bei naher Glut nicht wärmt,
mag selbst sein Glück nicht machen.
Er ist fürwahr ein ganzer Narr.
Wer soll nicht drüber lachen? Ha... ha!
Wer winselt, jammert, schreit und flucht,
und was er hat, erst ängstilich sucht,
mag selbst sein Glück nicht machen.
Er ist fürwahr ein ganzer Narr.
Wer soll nicht drüber lachen? Ha... ha!
VIETER AUFTRITT
N.11 Arie
SOLIMAN
Ich bin so bös' als gut.
Ich lohne die Verdienste
mit reichlichem Gewinnste;
doch reizt man meine Wut,
so hab' ich auch wohl Waffen,
das Laster zu bestrafen,
und diese fordern Blut.
FÜNFTER AUFTRITT
N.12 Arie
ZAIDE
Trostlos schluchzet Philomele,
in dem Käfig eingeschränkt,
und beweint mit reger Kehle,
dass man ihre Freiheit kränkt.
Tag und Nacht mag sie nicht schlafen,
hüpfend sucht sie Raum zur Flucht.
Ach, wer könnte sie wohl strafen,
wenn sie findet, was sie sucht.
SECHSTER AUFTRITT
N.13 Arie
ZAIDE
Tiger! wetze nur die Klauen,
freu' dich der erschlichnen Beut'.
Straf' ein törichtes Vertrauen
auf verstelle Zärtlichkeit.
Komm' nur schnell und töt' uns beide,
saug' der Unschuld warmes But.
Tiger! reiss' das Herz vom Eingeweide
und ersätt'ge deine Wut.
Ach mein Gomatz! mit uns Armen
hat das Schiksal kein Erbarmen.
Nur der Tod
endigt unsre herbe Not.
SIEBENTER AUFTRITT
N.14 Arie
ALLAZIM
Ihr Mächtigen seht ungerührt
auf eure Sklaven nieder,
und weil euch Glück und Anseh'n ziert,
verkennt ihr eure Brüder.
Nur der kennt Mitleid, Huld und Gnad',
der, eh' man ihn zum Rang erhoben,
des wandelbaren Schicksals Proben
im niedern Staub gesammelt hat.
ACHTER AUFTRITT
N.15 Quartett
GOMATZ
Freundin! stille deine Tränen,
lass den Tod die Liebe krönen.
ALLAZIM
Welch ein Schmerz! mein Herze bricht!
SOLIMAN
Alle Tränen nützen nicht.
ZAIDE
Lass mich, Herr, allein verderben,
ich bin schuldig, Gomatz nicht.
SOLIMAN
Alle beide müsst ihr sterben!
ALLAZIM
Welch ein Schmerz! mein Herze bricht!
ZAIDE, GOMATZ
Himmel, höre doch mein Flehen,
lass allein (mit ihr) mich untergehen.
ALLAZIM
Soliman, ach hör' mein Flehen,
lass sie nicht zugrunde gehen.
SOLIMAN
Fort, vergebens ist dein Flehen,
lass sie zugrunde gehen.
ZAIDE, GOMATZ
Ach das Leben hat für mich
kein Reize mehr in sich (ohne dich).
ALLAZIM
Mitleid, Herr, erhöre mich,
Mitleid, Herr, besänft'ge dich.
SOLIMAN
Fort, umsonst bemühst dir dich,
geh', dein Fleh'n beleidigt mich.
FINE
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