TESTO DEL LIED
"Zuruf an Jünglinge"di anonimo
Was steht ihr am Wege
So müßig und träge
Zu Arbeit und Müh?
Wer immer nur sinnet,
Und immer beginnet,
Der endet auch nie.
Drum weg mit dem Zaudern,
Drum weg mit dem Plaudern
Von Tugendgefühl!
Nicht blos mit Empfinden,
Mit Handeln nur finden
Wir endlich das Ziel.
Schön ist es, zu lehren
Die Tugend zu ehren,
Das Laster zu fliehn,
Doch schöner, wenn Saaten
Bald reifender Taten
Den Wandrer umblühn;
Wenn Wonne mit Segen
Auf dornigen Wegen
Die Reis' ihm verkürzt,
Und Tugend, im Kleide
Der Unschuld, die Freude
Gedoppelt ihm würzt.
Doch soll sie, wir schwören!
Sie ewig zu ehren
Mit Taten und Sinn!
Sie fest zu umfassen,
Und nimmer zu lassen
Um keinen Gewinn!
Vollendete blicken
Herab mit Entzücken
Auf unsern Entschluß,
Zu größeren Werken
Die Seele zu stärken
Durch himmlischen Kuß.
Auf! Hände in Hände!
Wir wallen behende,
Und enden den Lauf!
Dann nehmen die Schatten
Des Himmels die matten
Vollendeten auf.