TESTO DEL LIED

"Stromüber"
di Richard Fedor Leopold Dehmel (1863-1920)

Der Abend war so dunkelschwer
und schwer durchs Dunkel schnitt der Kahn.
Die Andern lachten um uns her
als fühlen sie den Frühling nahn.
Der weite Strom lag stumm und fahl,
am Ufer floß ein schwankend Licht,
die Weiden standen starr und kahl.
Ich aber sah dir ins Gesicht
und fühlte deinen Atem flehn
und deine Augen nach mir schrein
und eine Andre vor mir stehn
und heiß aufschluchzend: Ich bin dein!
Das Licht erglänzte nah und mild;
im grauen Wasser schwarz, verschwand
der starren Weiden zitternd Bild.
Knirschend stieß der Kahn ans Land.