TESTO DEL LIED

"Waldmädchen"
di Josef Karl Benedikt von Eichendorff (1788-1857)

Bin ein Feuer hell, das lodert
von dem grünen Felsenkranz,
Seewind ist mein Buhl' und fordert
mich zum lust'gen Wirbeltanz,
kommt und wechselt unbeständig,
steigend wild, neigend mild,
meine schlanken Lohen wend' ich:
komm nicht nah' mir, ich verbrenn' dich!
Wo die wilden Bäche rauschen
und die hohen Palmen stehn,
wenn die Jäger heimlich lauschen,
viele Rehe einsam gehn.
Bin ein Reh, flieg' durch die Trümmer,
über die Höh', wo im Schnee
still die letzten Gipfel schimmern,
folg' mir nicht, erjagst mich nimmer!
Bin ein Vöglein in den Lüften,
schwing' mich übers blaue Meer,
durch die Wolken von den Klüften
fliegt kein Pfeil mehr bis hieher.
Und die Au'n, die Felsenbogen,
Waldeseinsamkeit weit,
wie weit, sind versunken in die Wogen,
ach, ich habe mich verflogen!