TESTO DEL LIED
"An den Mond"di Magdelena Philippine Engelhard (1756-1831)
Du blickst herab und scheinst zu fragen,
Was mich so quält;
Doch lange hab' ich meine Klagen
Dir vorerzählt,
Denn ach, bei deinem blassen Scheine
Floh er von mir,
Und lies auf immer mich alleine,
Drum wein' ich hier.
Hast du von deinen stillen Höhen
Hast du vielleicht
O lieber Mond! Der Mann gesehen
Dem keiner gleicht;
Hast du die braune volle Wange
Den Blick so schön,
So gut, so sanft, und in dem Gange
Den Stolz gesehn?
So strich, gieng er in sich versunken
Bewölkt den Blick,
Dacht er, von süßem Wahne trunken,
An mich zurück?
Wie oder malt im sanften Schimmer
Der um ihn glüht
Sich ihm ein Mädchen das auf immer
Ihn mir entzieht?
Doch eh, eh rief auf seinen Hügel
Den blassen Strahl,
Dann führten mich der Liebe Flügel
Hin an sein Maal.
Dann laß ich jammervollen Zähren,
Den freien Lauf.
Und bald, bald nehmen beßre Sphären
Zu ihm mich auf.