TESTO DEL LIED

"Der Edelknabe und die Müllerin"
di Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)

Edelknabe:
Wohin, wohin?
Schöne Müllerin!
Wie heißt du?
Müllerin:
Liese.
Edelknabe:
Wohin denn? Wohin,
Mir dem Rechen in der Hand?
Müllerin:
Auf des Vaters Land,
Auf des Vaters Wiese.
Edelknabe:
Und geht so allein?
Müllerin:
Das Heu soll herein,
Das bedeutet der Rechen;
Und im Garten daran
Fangen die Birnen zu reifen an;
Die will ich brechen.
Edelknabe:
Ist nicht eine stille Laube dabei?
Müllerin:
Sogar ihrer zwei,
An beiden Ecken.
Edelknabe:
Ich komme dir nach,
Und am heißen Mittag
Wollen wir uns drein verstecken.
Nicht wahr, im grünen vertraulichen Haus -
Müllerin:
Das gäbe Geschichten!
Edelknabe:
Ruhst du in meinen Armen aus?
Müllerin:
Mit nichten!
Denn wer die artige Müllerin küßt,
Auf der Stelle verraten ist.
Euer schönes dunkles Kleid
Tät' mir leid
So weiß zu färben.
Gleich und gleich! So allein ist's recht!
Darauf will ich leben und sterben.
Ich liebe mir den Müllerknecht;
An dem ist nichts zu verderben.