TESTO DEL LIED
"Ach Gott, wie graust mir vor dem Tod"di Hugo Hofmann, Edler von Hofmannsthal (1874-1929)
Ach Gott, wie graust mir vor dem Tod,
Der Angstschweiß bricht mir aus vor Not;
Kann der die Seel im Leib uns morden?
Was ist denn jählings aus mir worden?
Hab immer doch in Bösen Stunden
Mir irgend einen Trost ausgfunden,
War nie verlassen ganz und gar,
Nie kein erbärmlich armer Narr.
War immer wo doch noch ein Halt
Und habs gewendet mit Gewalt.
Sind all denn meine Kräft dahin
Und alls verworren schon mein Sinn,
Daß ich kaum mehr besinnen kann,
Wer bin ich denn: der Jedermann,
Der reiche Jedermann allzeit.
Das ist mein Hand, das ist mein Kleid
Und was da steht auf diesem Platz,
Das ist mein Geld, das ist mein Schatz,
Durch den ich jederzeit mit Macht
Hab alles spielend vor mich bracht.
Nun wird mir wohl, daß ich den seh
Recht bei der Hand in meiner Näh.
Wenn ich bei dem verharren kann,
Geht mich kein Graus und Ängsten an.
Weh aber, ich muß ja dorthin,
Das kommt mir jählings in den Sinn.
Der Bot war da, die Ladung ist beschehn.
Nun heißt es auf und dorthin gehn.
Nit ohne dich, du mußt mit mir,
Laß dich um alles nit hinter mir.
Du mußt jetzt in ein andres Haus
Drum auf mit dir und schnell heraus!