TESTO DEL LIED

"Diebstahl"
di Robert Reinick (1805-1852)

Mädel trug des Wegs daher
einen Korb volI Blüten,
Knabe schlich sich hinterher,
Mädel kann sich hüten,
denn der Knahe, der war keck,
stahl die schönsten Blüten weg,
oh, du böser Knabe!
Knabe läuft und bringt nach Haus
die gestohlnen Blüten
doch mit Lachen war es aus,
Knabe kann sich hüten,
denn ein Schelm das Mädel war,
stahl ihm seine Ruhe gar,
oh, du böses Mädel!
Drauf als sie sich wieder sahn,
wie sie beid' erglühten,
schlich der Knabe sich heran,
Mädel kann sich hüten,
und eh' sie es nur geglaubt,
hat er Kuß und Kuß geraubt.
oh. de böser Knabe!
Mädel mußt sich fügen drin,
denn mit Kuß und Blüten
ging auch Herz und Hand dahin,
konnt sich nicht mehr hüten,
und so stahlen, auf mein Wort,
beid' am Ende selbst sich fort,
oh, Liebe machet Diebe!