TESTO DEL LIED

"Morgens am Brunnen"
di Otto Roquette (1824-1896)

Er kam in de Frühe wie der Morgenwind,
nussbraun seine Locken, sein Fuss geschwind.
In's Auge die ganze Seele gedrängt
ach, der eine Blick hat das Herz versengt!
Und ich stand, als ob ewig ich schauen gemüsst:
er hielt mich umschlungen, er hat mich geküsst!
Als brächt' er von draussen die ganze Welt,
von zuckenden Strahlen blendend erhellt;
als ging mir das Leben auf in der Brust,
so hing ich am Hals ihm in bebender Lust.
Un was er geprochen, ich weiss es nicht mehr,
es sang und es klang ja die Welt um mich her!
Wie ist mir geschehen? Ja, dass ich es wüsst!
Mein Drohen, mein Zürnen ich hab's nun gebüsst.
Im Brünnlein das Wasser das rieselt und rinnt,
zum Bach, wo er wohnet, hin fliesst es geschwind.
Mein Sinnen, mein Denken fliegt hindurch den Wald,
ach Liebster, mein Liebster, komm wieder, komm bald!