TESTO DEL LIED
"Abendbilder"di Johann Peter Silbert (1772?/7?-1844)
Still beginnt's im Hain zu tauen,
Ruhig webt der Dämm'rung Grauen
Durch die Glut
Sanfter Flut,
Durch das Grün umbuschter Auen,
So die trunk'nen Blicke schauen.
Sieh', der Raben Nachtgefieder
Rauscht auf ferne Eichen nieder;
Balsamduft
Haucht die Luft.
Philomelens Zauberlieder,
Hallet zart die Echo wider.
Horch! des Abendglöckleins Töne
Mahnen ernst der Erde Söhne,
Daß ihr Herz,
Himmelwärts
Sinnend ob der Heimat Schöne,
Sich des Erdentands entwöhne.
Durch der hohen Wolken Riegel
Funkeln tausend Himmelssiegel,
Lunas Bild
Streuet mild
In der Fluten klaren Spiegel
Schimmernd Gold auf Flur und Hügel.
Von des Vollmonds Widerscheine
Blitzet das bemooste, kleine
Kirchendach.
Aber ach!
Ringsum decken Leichensteine
Der Entschlummerten Gebeine.
Ruht, o Traute! von den Wehen,
Bis beim großen Auferstehen
Aus der Nacht
Gottes Macht
Einst uns ruft, in seiner Höhen
Ew'ge Wonnen einzugehen.