TESTO DEL LIED

"Wie Lenzeshauch hast du mich stets erquickt"
di Albert Träger (1830-1912)

Wie Lenzeshauch hast du mich stets erquickt,
was wild und schmerzlich mir die Brust bewegte
wenn deines Kleides Saum ich nur erblickt,
war mir es schon, als ob der Sturm sich legte.
Und über mich kommt eine süsse Ruh',
schau' ich dein Antlitz an, das schöne, milde,
voll Andacht wendet sich mein Herz dir zu:
so kniet der Pilger vor dem Gnadenbilde.
Kein steinern Bild bist du, fühllos und kalt,
mit toten Reizen, die nur Leben lügen:
zum Herzen spricht mit siegernder Gewalt
das schonste Herz aus deinen schönen Zügen.