TESTO DEL LIED

"Die Flüchtlinge"
di anonimo

Der Hagel klirrt nieder, es sprühen die Wogen,
Die Blitze leuchten und Schaum kommt geflogen -
Fort! Fort! Fort!
Es krachen die Donner und Sturmböen stöhnen,
Die Hochwälder brausen und Glocken ertönen -
Fort! Fort! Fort!
Das Meer und die Erde sind trümmerbedeck,
Es floh'n Mensch und Tier, von dem Sturme erschreckt -
Fort! Fort! Fort!
»Der Steuermann schreit: Nur ein Segel im Boot,
Auf die See sich zu wagen, wär' sicherer Tod!«
So sagt er -
Sie ruft: »Greif zum Ruder, stoß' muig dich ab!«
Und Schlossen und Hagel, sie prasseln herab
Auf das Meer.
Leuchtfeuer scheinen von Klippen und Turm,
Die Kanone blitzt auf, doch erstickt sie der Sturm
Vom Meere her.
»Schrickst du vor dem, was du siehst, zurück?
Und fahren wir frei nicht in unser Glück,
Ich und du?«
Ein Schiffsmantel deckt die Liebenden beide,
Sie sprechen sich Mut in der Angs und der Freude
Flüsternd zu.
Der Bräutigam steht in des Schloßhofes Rund,
Und zitter wie ein geschlagener Hund,
Bleich vor Scham.
Da ragt's wie ein Geist aud dem obersten Turm,
Vor seiner wild drohenden Stimme der Sturm
Scheint wie zahm.
Er ruft seiner Tochter in dieser Stunde
Nach einen Fluch, wie aus Vaters Munde
Nie er kam.